Mein Buch “Du musst das Leben nicht verstehen”

 

Vorwort

Maria meistert ihr Leben mit vier Kindern, Mann und Arbeit, stößt dabei an ihre Grenzen und schafft es dennoch immer wieder, für sich selbst zu sorgen und Energie für sich zu tanken. Conny hat nach einer Krebskrankheit ihr altes Leben hinter sich gelassen – ein Neues zu finden ist ein langer Weg. Franziskas Herz schlägt für ihre Tanzschule – worauf muss sie dafür verzichten?

Jede der sieben Frauen sowie die beiden Männer haben eine ganz eigene, spannende Geschichte.

Im Winter 2000 begann ich, Menschen verschiedenster Herkunft und Berufe nach ihrem Leben in Mecklenburg zu befragen und die Interviews mit dem Kassettenrekorder aufzunehmen. So unterschiedlich wie die Frauen und Männer sind auch ihre Geschichten. Schon immer war ich neugierig, wie sich Alltag und Lebenswege meiner Mitmenschen gestalten.

Folgende Tonbandaufzeichnungen sind von 2000 bis 2018 entstanden, jeweils in der dunklen Winterzeit, in der ich meine Filzwerkstatt ruhen lasse.

Zuhören ist heute eine Rarität geworden. Wir alle brauchen jemanden, der uns zuhört, damit unsere Geschichte fruchtbar wird. Der Wunsch, zuzuhören und zu bewahren sowie eine Portion Durchhaltevermögen brachten mich dazu, Entwicklungen in sechs aufeinanderfolgenden Jahren aufzuschreiben und in Buchform zu bringen.

Dazu kam die Neugier, wo die Menschen, die ich ein Stück begleitet habe, heute stehen – und hier gibt es nach letzten Begegnungen im Jahr 2018 einige Wendungen.

Für die Protagonisten war es herausfordernd und interessant zugleich, sich beim Lesen ihrer alten Interviews noch einmal mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen..

Das vergangene Leben erscheint uns manchmal wie ein altes Kleidungsstück, das wir abgelegt haben. Mir ist durch diese Arbeit bewusst geworden, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind, dass es in jeder Geschichte Resonanz mit meinem eigenen Leben gibt und ich mich an irgendeiner Stelle wiederfinde.

Die Protagonisten leben alle in Mecklenburg. Viele sind bewusst hierher gezogen, einige sind ihrem Partner gefolgt und nicht alle fühlen sich wohl in Mecklenburg.

Worüber sprechen Frauen und Männer verschiedener Alter, worüber sprechen sie nicht? Wie unterschiedlich gehen Frauen mit ähnlichen Situationen um? Welchen Einfluss haben die Gedanken auf das Leben? Wie erleben es Frauen und Männer, älter zu werden? Was brauchen sie, um glücklich zu sein? Was bedrückt sie? Wie motivieren sie sich? Welche Umwege braucht es, den eigenen Weg zu finden?

Dieses Buch handelt von Stärken und Schwächen, von Zweifeln und Suchen und lädt dazu ein, sich in Bezug zu setzen oder sich ein Stück weit darin wiederzufinden. Es sind Momentaufnahmen, die Entwicklungen mit allen Fehlern, die gemacht wurden, dokumentieren.

Außer beim Maler Rolf Möller wurden alle Namen geändert.

Martina Weiß

Mai 2018

Leser-Reaktionen

Das freimütige und unsentimentale Erzählen der Frauen und Männer hat mich sehr berührt. Die Kraft und Stärke, mit denen Schicksalsschläge gemeistert wurden! WOW! Da stehe ich staunend davor. Und demütig. Und auch ein bisschen wütend über die in den Frauengeschichten so deutliche strukturelle und gesellschaftliche Diskriminierung der Frau. Ich danke jedenfalls für das Aufschreiben dieser Geschichten, für das ausdauernde Führen der Interviews über so einen langen Zeitraum hinweg.“ Jeanette

Mich haben die Geschichten angeregt, einige Details bei mir selbst anzuschauen und mir Zeit dafür zu nehmen, andere zu motivieren, auch über sich zu erzählen. Das Buch hat für mich eine Vorbildwirkung und ermuntert mich, selbst so mutig wie diese Frauen über Themen zu reden, die uns alle berühren und betreffen.“ Ines

Das Buch ist sehr bewegend und lässt mich immer wieder über mich selbst nachdenken. Ich bin sehr dankbar dafür und empfinde es als eine spannende Lektüre.“ Manfred

Bei einem guten Buch hat man ja immer das Gefühl, nicht so viel auf einmal lesen zu wollen, damit es nicht so schnell zu Ende ist, so auch bei diesem Buch. Ich merke, wie es mich rührt und bewegt.“ Sabine

Weißt Du, was? Ich hab das Buch schon durch! Es war wie ein Leseflash, dem ich mich nur durch die Unterbrechung zwecks Nachtschlaf entziehen konnte.“ Irina

Dein Buch hat mich sehr berührt mit all seinen authentischen Lebensgeschichten. Mit all den sprachlichen Eigenheiten, den kindlichen Prägungen, dem Wachsen-Werden-Reifen-und… Vergehen. Besonders reizvoll ist der zeitliche Nachklapp zu jeder Person. Bei den Sächsinnen konnte ich besonders intensiv mitfühlen. Und die Einladungen mal schnell auf einen Kaffee auch in die Wohnung sind dort tatsächlich ganz normal, während sich die Mecklenburger damit echt schwer tun. Da ist meist am Zaun Schluss. Das vermisse ich hier auch und freue mich über jeden sächsischen Ton, den ich unterwegs wahrnehme. Nun, es sind viele hier in unserer Gegend und wir finden uns schnell auf einer ganz bestimmten freudigen Ebene. Ist wie im Ausland, wenn man plötzlich irgendwo deutsche Stimmen hört. Den Rheinländer habe ich meinem Mann als Erstes nahe gelegt. Es fühlt sich auch gut an – umgarnt von meinen Lieblingsfarben. Ich nehme es ganz oft einfach in die Hand und streichle über den Einband…“Yvonne

Ich lese gerade dein bezauberndes Buch und muss dir jetzt direkt eine Mail schreiben! Die Menschen und ihre Geschichten gehen direkt ins Herz und gerade in der jetzigen Zeit tut es gut darüber zu lesen, wie die verschiedenen Charaktere durch schöne und schwierige Lebenszeiten hindurch gegangen sind.“ Uli

Ich war beeindruckt von den doch recht turbulenten Lebenswegen Deiner Interviewpartner. Was habe ich dann doch für einen geradlinigen Lebenslauf hinter mir! Es ist schon bewundernswert , dass die Frauen nach mehr oder weniger Rückschlägen immer wieder positiv nach vorne geschaut haben. Ich werde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.“ Gudrun

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